Les passantes
1942 suchte Georges Brassens auf dem Flohmarkt der „Porte de Vannes“unweit seines Hauses nach Trödel. Er fand ein Büchlein von Antoine Pol mit dem Titel „Émotions poétiques“, das 1918 publiziert wurde.

Brassens schreibt selbst:

"Ich habe 30 Jahre gebraucht, um es fertigzustellen"
„Ich habe Werke der größten Poeten, unter anderem von Villon, Hugo, Lamartine, Verlaine oder Paul Fort musikalisch umgesetzt, die Grazie und Emotion des intimen Geständnisses des unbekannten Dichters Antoine Pol haben mich jedoch intensiv berührt. Ich habe 30 Jahre gebraucht, um das Chanson fertigzustellen, nachdem ich verschiedene Varianten in Rhythmus und Interpretation ausprobiert habe, die das Chanson am besten unterstützen.“

A la fine et souple valseuse
Qui vous sembla triste et nerveuse
Par une nuit de carnaval
Qui voulut rester inconnue
Et qui n'est jamais revenue
Tournoyer dans un autre bal
Georges Brassens brauchte lange, um die Musik passend zum Gedicht auszufeilen. Die nachstehende Strophe eliminierte Brassens, um die Allgemeingültigkeit des Chansons zu erhalten oder war es, wie er selbst schreibt, „um das Chanson nicht zu lang werden zu lassen, denn es hat bereits eine Länge von 4 Minuten 11“.

Zum Text berichtete Brassens in einem Brief:

„Dieser Text ist von einer penetranten Melancholie durchtränkt, er erwähnt eine sicherlich universelle Emotion, trügerische und unschuldige Träumereien, die die Kraft besitzen, den Blick, so kurz er auch sein mag, auf ein Gesicht zu lenken, auf dem man eine Entsprechung entdecken möchte, eine wunderbare Verwandtschaft. Eine Annäherung zwischen zwei Menschen, kann es etwas Wertvolleres geben? Die Hoffnung in einer solchen Verbindung zu suchen, ist das nicht der Treibstoff, der die Menschheit antreibt?“

Brassens und Pol lernten sich nie kennen, obwohl sie ein Zusammenkommen vereinbart hatten, denn Pol starb unglücklicherweise eine Woche vor ihrem Treffen.